Blickpunkt Wals-Siezenheim | Juni 2018

12 Die Bachschmiede Blickpunkt Es hat dann aber bis zum Jahr 2002 gedauert bis die Gemeinde- vertretung den Beschluss gefasst hat, die Bachschmiede für ein Heimatmuseum zu restaurieren bzw. zu renovieren. Die Bauarbei- ten begannen im gleichen Jahr. Und es sollte dann noch einmal bis zum Jahr 2008 dauern, bis die Bachschmiede am 21. September feierlich eröffnet werden konnte. „Es war ein umstrittenes Projekt. Einerseits sicherlich durch die Baukosten andererseits aber auch durch dieNutzung. Es hat sich aber bald nach der Eröffnung gezeigt, dass es der richtige Entschluss war, ein Kulturhaus mit Muse- um umzusetzen. Die kritischen Stimmen sind verstummt und die Bachschmiede hat sich zu einem weit über die Gemeindegrenzen etablierten Veranstaltungshaus und beachteten Museum entwi- ckelt. Über 25.000 Besucherinnen und Besucher kommen jährlich in die Gemeinde Wals-Siezenheim, um das kulturelle Angebot im Haus der historischen Schmiede von 1567 zu genießen. Namhaf- te Künstlerinnen und Künstler stehen hier auf der Bühne und geben so der Bachschmiede ei- nen besonderen Stellenwert. Es ist der Gemeinde, aber auch ein besonderes Anliegen, den ortsan- sässigen Vereinen, den Schulen und dem Musikum eine Heim- stätte anzubieten. Gerade die Aufführungen von SKUSI und vom Freiraumtheater zeigen, welches schauspielerische, kreative und kabarettistische Potenzial im ei- genen Ort steckt. Auch das schon traditionelle Adventsingen – das fast ausschließlich von Grup- pen aus Wals-Siezenheim aufge- führt wird – ist weitum bekannt und beliebt und zeigt ein hohes musikalisches Können" so Bür- germeister Joachim Maislinger, der auch der erste Geschäftsfüh- rer der Bachschmiede war. Die Bachschmiede ist zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor in der Gemeinde Wals-Siezenheim geworden. „Beim Catering und bei der Künstlerverpflegung ar- beiten wir sehr eng mit den loka- len Betrieben zusammen. Und bei Vorträgen gibt es als Dankeschön an die Referenten einen Gemü- sekorb von unseren Bauern. Wir sind stolz auf die Produkte der Bauernschaft und auf die Genuss- region Gemüse und sehen uns so auch als Botschafter gegen- über den Künstlern und den Gästen in der Bachschmie- de“, freut sich Geschäftsführer Bernhard Robotka über dieses Miteinander. Obwohl zehn Jahre noch ein re- latives junges Jubiläum sind, hat sich die Bachschmiede in dieser Zeit einen guten Namen in der Kulturlandschaft in Salzburg ge- macht. „Die Ausrichtung mit Ka- barett, Comedy und Volkskultur hat sich über die Jahre bewährt und dafür steht auch die Bach- schmiede. Und wichtig ist, dass wir mit moderaten Preisen einen Kulturbesuch leistbar machen. Wir sehen das an den vielen Stammgästen, die die Bach- schmiede fast schon zu ihrem zweiten Wohnzimmer machen. Aber auch die Kombination von Kulturhaus, Vernissagen und Mu- seum macht die Bachschmiede einzigartig“, sind sich Joachim Maislinger und Bernhard Robotka über die Ausrichtung des Kultur- hauses einig. Im letzten Jahr wurde die Esse der alten Schmiede saniert und erst- mals seit 47 Jahren konnte wie- der geschmiedet werden. Regel- mäßige Schauschmieden locken viele Besucherinnen und Besu- cher an, die dieses alte Handwerk hautnah erleben möchten. Das Museum im historischen Gebäu- de mit der alten Schmiede wurde aufgrund der hervorragenden Mu- seumsarbeit und den hochwerti- gen Ausstellungen mit dem Mu- seumsgütesiegel ausgezeichnet. Aktuell zum bestehenden Muse- umsangebot ist die Ausstellung "Kaffeepause" mit alten Kaffee- maschinen und Spielsachen – wie die Linde-Figuren – die in den Kaffeepackungen versteckt waren, zu sehen. Und Karin Gugg zeigt historische Puppenhäuser. Derzeit wird der alte Bachschmie- destollen für die Nutzung von Museums- und Kunstzwecken ausgebaut. Er wird zum 10-Jahr- Jubiläum eröffnet werden. Gefeiert wird das 10-Jahr-Jubi- läum mit einem Festwochenende vom 5. bis zum 7. Oktober. „Den Auftakt am Freitag macht Sigi Zimmerschied, der seit vielen Jahren zu den Aushängeschildern des bayrischen Kabaretts gehört und auch als Schauspieler u.a. als Polizeiinspektor Moratschek in den Eberhofer-Krimis für bes- te Unterhalt sorgt. Am Samstag haben wir dann einen Tag der Of- fenen Tür. Mit Schauschmieden in der alten Schmiede und einem Kindertheater. Und am Sonntag spielt Franz Posch (bekannt durch „Mei liabste Weis“) mit seinen Innbrügglern zum Bachschmie- den Hoagascht auf“, informiert Bernhard Robotka. 10 Jahre Kulturhaus Die Bachschmiede Weitere Programm Highlights finden Sie unter www.diebachschmiede.at Feierliche Eröffnung der Bachschmiede am 21. September 2008 und symbolische Schlüsselübergabe an Joachim Maislinger. Nach dem Jubiläum 450 Jahre "Die Bachschmiede“ als historische Schmiede im vergangenen Jahr, feiert die Bachschmie- de im Herbst das 10-jährige Jubiläum als Kulturhaus. Der Anstoß für dieses Projekt kam 1985 von Sepp Forcher. Er gestaltete damals auf Radio Salzburg die Sendung „Rund um den Walser Kirchturm" und kam unter anderem in die Bachschmiede. Beim Verlassen des Gebäudes legt er dem damaligen Bürgermeister Ludwig Bieringer ans Herz: „Dieses Haus musst Du für die Nachwelt sichern."

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