Blickpunkt Wals-Siezenheim | April 2023

18 Angesichts des heute pulsierenden Landwirtschafts- und Gewerberaums von Wals-Siezenheim ist es kaum mehr vorstellbar, dass im Ortsteil Loig vor über 200 Jahren eine archäologische Sensation entdeckt wurde. Die „Villa Loig“ gehörte zu einem römischen Landsitz, dessen Hauptgebäude mit über 220 Meter Länge (beinahe die dreifache Ausdehnung von Schloss Kleßheim mit 86 Metern) zu den größten bisher bekannten römischen Villen zählt. Die erhaltenen römischen Mosaikfußböden, darunter das berühmte Theseusmosaik, bilden noch heute den größten zusammenhängenden Bestand dieser Art in Österreich. Das Theseusmosaik ist im Kunsthistorischen Museum in Wien zu bewundern. Die nach der kurzen Zugehörigkeit Salzburgs zu den Bayern erfolgte Integration in das habsburgische Österreich setzte den Forschungen ein Ende und Loig geriet in Vergessenheit. Eine zusammenfassende Darstellung zur Geschichte der Villa fehlte bisher. Nach über 200 Jahren nach den ersten Grabungen ist nun ein Buch erschienen, das erstmals eine detaillierte Studie der Anlage, ihrer Entwicklung und des in den neueren Grabungen geborgenen Fundmaterials bietet. Die beiden Autorinnen Christl Gruber und Ursula Pintz haben mehrere Jahre an dem Buch gearbeitet. Christl Gruber hat anhand des Fundmaterials Gebäude für Gebäude der Villa Loig rekonstruiert. Und Ursula Pintz hat die rund tausend Fundmünzen untersucht. So ist es den beiden Historikerinnen gelungen, zur größten römischen Villenanlage zwischen dem ersten und vierten Jahrhundert n. Chr. nördlich der Alpen, eine Gesamtdarstellung über „Die römische Palastvilla von Loig“ auf Basis der neuesten Forschung zu präsentieren. „Das Buch hilft natürlich die Villa Loig wieder ins Bewusstsein zu bringen und das historische Bauwerk aus dem Dunkel des Vergessens zu holen. Viele in unserer Gemeinde wissen gar nicht, dass es diese Palastvilla gegeben hat. Wir freuen uns über dieses Buch und die großartige Unterstützung vom Salzburg Museum und Landesarchäologen Raimund Kastler, dass wir die Ausstellung zeigen können“, so Bürgermeister Joachim Maislinger. Im Museum der Bachschmiede gibt es eine Dauerausstellung über die „Römische Palastvilla in Loig“. Zu sehen sind die originalgetreue Nachbildung der Palastvilla, ebenso wie Fundstücke, Münzen, Keramik und Schmuckstücke. Die Marke steht für Qual i tät - KOCH Ihre T ischlerei . Tischlerei u. Möbelhandel I Untere Walserbergerstr. 28 I A-5071 Wals I Telefon 0662 / 85 14 14 I www.tischlerei-koch.at Die Bachschmiede Blickpunkt Das Museum kann zu den Öffnungszeiten der Bachschmiede besichtigt werden: Mo. und Di. 09:00 - 12:00 Uhr | Do. 14:00 - 19:00 Uhr | Fr. und Sa. 14:00 - 17:00 Uhr | Infos: Tel. 0662 - 85 53 29 | www.diebachschmiede.at | office@diebachschmiede.at Die römische Palastvilla von Loig Bilder: Die Bachschmiede Es war im Jahr 1815 als bei archäologischen Grabungen im Ortsteil Loig die Überreste einer römischen Villenanlage freigelegt wurden. Die Funde waren eine Sensation. Salzburg gehörte damals zum Königreich Bayern. NEUE Sonderausstellung – „Spiel mit mir!“ „Das Spiel ist so alt wie die Menschheit“ … und demnach auch älter als das Schreiben und Lesen. Denn gespielt wurde schon immer. Karin Gugg widmet sich in ihrer diesjährigen Ausstellung „Spiel mit mir! – Spiele-Klassiker wiederentdecken“ dem Thema „Gesellschaftsspiele“. Diese haben eine jahrtausendealte Tradition. Bereits in den Gräbern von ägyptischen Pharaonen wurden Spiele, ähnlich dem heutigen Mensch-ärgere-dich-nicht Spiels gefunden. Neue Formen, Arten und Varianten entwickelten sich im Laufe der Zeit. Kunstvoll gestaltete und grafisch ansprechende Spiele haben oftmals größeren Erfolg – denn das Auge spielt mit. Karin Gugg lässt uns SpieleKlassiker wiederentdecken. Man wird einiges aus seiner eigenen Spielesammlung kennen, jedoch längst noch nicht alles … Info: Christl Gruber, Ursula Pintz: Die römische Palastvilla von Loig. Gesamtdarstellung, Funde und Befunde. Archäologie in Salzburg, Band 12. HabeltVerlag 2022, 364 Seiten - Euro 71,-.

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