Blickpunkt Wals-Siezenheim | Dezember 2020
30 Aktuell Blickpunkt Von den Aperschnalzern Aus allseits bekannten Gründen finden in diesemWinter die vielen Schnalzeraktivitäten „ent und herent“ grundsätzlich nicht statt. Am Stefanitag wäre es wiederum so weit: Schnalzerauftakt für unsere 35 Passen aus Gois, Loig, Siezenheim, Viehhau- sen und Wals. Bild: Johann Reifberger Im Bild v. l. - Waginger Schnalzer Obmann Michael Mühlbacher, Schriftführerin Marianne Hauser, der 1. Vorstand Rudi Roider und unser zweiter Vorstand Toni Langwallner in Steibrünning. Im Bild die Sieger des 67. Rupertigauschnalzens in Kirchanschö- ring Siezenheim II - kann den Titel erst wieder 2022 verteidigen. Foto: Schnalzervereinigung Ob und inwieweit Schnalzerak- tivitäten in diesem Winter aus- geübt werden können, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vohersehbar. Da das Brauchtum naturgemäß mit Abstand und unter freiem Himmel stattfindet, wäre es den einzelnen Passen möglich, zu schnalzen. Selbst- verständlich, das gemütliche Beisammensein in den Schnal- zerhütten, muss entfallen! Erstmals seit 1954 wurde durch einstimmigen Beschluss mit den Vorständen Rudi Roider aus Kirchanschöring und Toni Langwallner aus Viehhausen das große Rupertigau-Preis- schnalzen als Wettbewerb abgesagt und um ein Jahr ver- schoben. Ähnlich dem Stern- schießen bei den Schützen steht aber die Idee eines Sternschnal- zen am 7. Februar 2021, dem Schnalzersonntag, im Raum. Jede der 220 Passen aus Salz- burg und Bayern soll nach einem vereinbarten Zeitplan in ihrem Heimatdorf von außen nach innen - bis nach Saaldorf, dem Sitz der Schnalzervereinigung - schnalzen. Alle zusammen schnalzen sodann um 12 Uhr den Generalpasch - freilich ohne Zuseher. Zu hören aber daheim in den Ortschaften entlang der Saala- ch und Salzach, im Flachgau, in der Stadt Salzburg und im bayri- schen Rupertiwinkel. Das ganze Vorhaben erinnert an einen der Ursprünge des Schnalzerbrau- ches. Laut Überlieferung soll man sich in der Pestzeit durch Schnalzen von Hof zu Hof ver- ständigt haben. Der Brauch des Aperschnalzens genießt bekanntlich in unserer Gemeinde einen besonderen Stellenwert. So hat auch die Urkunde der UNESCO über die Anerkennung als Immaterielles Kulturerbe im Büro des Bürger- meisters Joachim Maislinger ihren Platz erhalten. Als Austragungsort für das nächste Gemeindeschnalzen ist Wals vorgesehen. Die Hoffnung stirbt zuletzt! Deshalb haben die Walser Schnalzer mit Obmann Andreas Huber vor, ein Mach- barkeitskonzept auszuarbeiten. Kurzfristig - wenngleich in ein- geschränkter anderer Form - könnte sodann das Gemeinde- schnalzen dennoch stattfinden. Die Schnalzer und Preisrichter werden dabei angewiesen, die behördlichen Hygiene- und Ge- sundheitsschutzvorgaben sowie die Auflagen des Veranstalters strikt einzuhalten. Ernst Müller
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