Blickpunkt Wals-Siezenheim | Juni 2024

6 Liebe GemeindebürgerInnen! Als Fraktionsobfrau der ÖVP Wals-Siezenheim habe ich mir zum Ziel gesetzt, in den nächsten Ausgaben unseres Blickpunktes jeweils ein Thema, das uns in der Gemeindepolitik wichtig ist, zu behandeln. In dieser Ausgabe möchte ich mich der Kinderbetreuung bis zum Schuleinstieg widmen: Die Kinderbetreuung in Wals-Siezenheim: Die Gemeinde verfügt über vier Kinderbetreuungseinrichtungen (Walserfeld, Grünau, Himmelreich und Siezenheim) für Kinder von 18 Monaten bis zum 6. Lebensjahr. Weiters gibt es die Möglichkeit, die Kinder zu Tagesmüttern/-vätern zu geben und auch der Kindergarten in St. Vitalis und die Privatkindergärten (zB „Mielekindergarten“ und „Sportkindergarten“) werden von uns finanziell unterstützt. Ist das Angebot in unseren Betreuungseinrichtungen ausreichend? Für alle Kinder, die im September beginnen, ist es uns gelungen, einen Platz zur Verfügung zu stellen. Dafür wird in der alten VS Siezenheim eine zusätzliche Gruppe eingerichtet. Die zusätzliche Gruppe ist auch deswegen nötig, weil wir uns entschieden haben, die Kindergartengruppengröße auf Wunsch unserer Pädagoginnen, von den gesetzlich vorgeschriebenen 25 auf 22 Kinder zu reduzieren. Dadurch können wir sicherstellen, dass der Arbeitsplatz in unseren Gemeindekindergärten weiterhin attraktiv ist. Herausforderungen für die Gemeinde? Trotz vieler Informationen, wie Prognosen der Zuwanderung, Bauvorhaben, Bevölkerungsentwicklung, Familiengrößen usw. ist es für uns immer noch schwer abschätzbar, wie viele Betreuungsplätze für die nächsten Jahre notwendig sind. In den beiden vergangenen Jahren gab es zB einen Trend in Richtung mehr Krabbelgruppenplätze. Daher haben wir in Viehhausen 2 neue Gruppen installiert. Dieser Trend hat sich aber nun wieder umgekehrt. Es gilt also immer vorausschauend räumliche Ressourcen zu haben und in der Personalsuche die Nase vorne zu haben. Entwicklung der Kinderbetreuung? Vor allem aus der Wirtschaft sind die Rufe, aufgrund des Arbeitskräftemangels, nach einem Ausbau der Kinderbetreuung sehr laut. Man erhofft sich davon, dass Eltern früher und mit mehr Stunden in den Arbeitsmarkt zurückkehren. Dafür braucht es mehr Kindergartenplätze, aber auch längere Öffnungszeiten und genügend Personal. Auch finanzielle Sorgen lassen Familien oft keine andere Möglichkeit, als die Kinder möglichst früh in eine Kinderbetreuungseinrichtung zu geben. Als wirtschaftlich denkender Mensch weiß ich natürlich um die Wichtigkeit der Arbeitskräfte. Trotzdem wäre für mich ein System das Beste, in dem die jungen Familien die Wahl haben, unabhängig vom finanziellen Druck zu entscheiden, was für ihre Familie das Richtige ist. Und das sollte dann auch ohne Vorurteile von der Gesellschaft so akzeptiert werden! Aktuell | LOKALES Blickpunkt Mag. Karin Huber Vizebürgermeisterin FAKTENCHECK: 4 Kindergärten 28 Gruppen (davon 11 Kleinkindgruppen) 467 Kinder (davon 88 „Krabbelkinder“) 284 „Essenskinder“ 105 Bedienstete (davon 62 Pädagoginnen) Öffnungszeiten: 07:00-17:00 Uhr Tarife: Kindergarten Vormittag kostenlos. Kleinkind, Ganztags mit Essen EUR 165,- mtl.; Kindergarten Ganztags mit Essen EUR 92,- mtl. Budgetierte Einnahmen 2024: EUR 2.341.000,- Budgetierte Ausgaben 2024: EUR 5.728.000,- Interview mit einer Kindergartenpädagogin, die bereits viele Jahre für unsere Gemeinde arbeitet: Was sind heute die großen Herausforderungen für dich als Kindergärtnerin? In Anbetracht dessen, dass sich unsere Arbeit vorwiegend an den Bedürfnissen, Stärken und Talenten der Kinder orientiert, ist für mich die größte Herausforderung, diese aufzuspüren, jedem einzelnen Kind gerecht zu werden und kein Kind zu übersehen. Was hat sich im Vergleich zum Beginn deiner Tätigkeit am meisten verändert? Am Beginn meiner Tätigkeit (1992) war der Kindergarten die erste außerfamiliäre Stelle für die Betreuung der Kinder. Heute sind viele Kinder bereits vorher bei Tagesmüttern oder in Kleinkindgruppen untergebracht. Die Eingewöhnung in den Kindergartenalltag fällt dadurch oftmals leichter. Die Kinder selbst sind heute viel mehr eingeteilt. Nach der Kindergartenzeit geht es zum Fußball, Schwimmkurs, Reiten, Tanzen, . . . Es bleibt oft wenig freie Zeit, sich geistig und körperlich zu erholen, kaum Zeit für LANGEWEILE: Gerade LANGEWEILE bietet aber den idealen Nährboden für Kreativität. RUHE und FREIRÄUME schaffen, viel mehr freies Spiel und Lernfelder im Garten und Wald bieten, als Gegenpol zum gesellschaftlichen Zeitgeist, das ist unsere Aufgabe. Was sind die schönsten Momente in deinem Beruf? Da gibt es sehr viele… wahrscheinlich gibt es wenig Berufe, in denen so viel Fröhlichkeit erlebt werden kann. Gemeinsam freuen wir uns über neu Erlerntes, die erste Zahnlücke, über die Geburt eines Geschwisterkindes – eben über all die wichtigen Dinge des Lebens.

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