Blickpunkt Wals-Siezenheim | März 2021

10 1995 waren an einem Tag 12.700 Autos auf der Bundes- straße im Bereich Salzburg- West unterwegs. Bei der Ver- kehrszählung im Oktober 2020 waren es 20.600 Fahrzeuge. Die Kasernenstraße in Himmelreich bei der Auffahrt Flughafen ist mit mehr als 20.000 Fahrzeuge pro Tag die meist befahrene Gemeindestraße. Auf kleineren Gemeindestraßen ist die Ent- wicklung ebenfalls eklatant. In der Laschenskystraße hat sich der Verkehr im Jahr 1995 von 3.900 auf heutigen Stand mit 6.800 Fahrzeuge pro Tag fast verdoppelt. Nahezu gleich ge- blieben ist der Wert in der Holz- meisterstraße, was wohl auf die verbliebenen Engstellen in Sie- zenheim zurückzuführen ist. Das Privatauto dominiert nach wir vor beim „Modal Split“: 62% der Menschen sind mit dem pri- vaten PKW unterwegs = 53% als Lenker und 9% als Beifahrer. Auf den öffentlichen Verkehr entfallen 13%. Rund ebenso vie- le Personen waren zu Fuß unter- wegs. Auf Radfahrerinnen und Radfahrer entfallen 11%. Das 10-15 Jahre Ziel in unserer Gemeinde ist, den Anteil des motorisierten Individualverkehrs auf unter 50% zu senken, so- wie jenen der Fahrradfahrer auf 20% und für den öffentlichen Verkehr auf 16% zu steigern. Bei den Fußgängern ist wohl nur eine geringe Erhöhung auf 14% möglich. Eine Entlastung der B1 wäre mit der Öffnung der Betriebs- auf- und Abfahrt von der Groß- gmainer Landesstraße auf die A1 möglich. Dies wäre wohl ohne extrem hohen Kostenauf- wand machbar, da die Abfahrt bereits besteht und für eine Auffahrt keine großartigen Bau- maßnahmen nötig wären. Da die Stadt Salzburg an eine Ausweisung weiterer Gewerbe- gebiete an der Grenze zu Wals- Siezenheim beim Salzburg Air- port denkt, könnte es hier nach jahrelangen fehlgeschlagenen Versuchen nun doch zu einer Er- tüchtigung der Kröbenfeldstraße als weiterer leistungsfähiger Zubringer zur A1 - samt Vollan- schluss kommen. Zumindest werden wir weitere Umwid- mungen ablehnen, solange der gesamte Verkehr über die Kaser- nenstraße abgewickelt wird. Die Himmelreichkreuzung sowie die Kasernenstraße sind zu Stoß- zeiten an ihre Leistungsgrenze gekommen. Äußerst positiv wurden in der Analyse die Initiativen der Ge- meinde für den Radverkehr ge- sehen. Aufgrund der Nähe zur Stadt Salzburg wird dieser auch in Zukunft eine große Rolle spie- len. Die Verkehrsplaner regten weitere Verbesserungen an wie zB dass ein Parkraum für Las- tenfahrräder ausgewiesen wird. Die Verhandlungen mit dem Bundesheer für eine Geh- und Radwegverbindung von Walser- feld nach Siezenheim am Rande des Kasernenareals sind weiter im laufen. Fix ist der Neubau des Siezenheimer Steges über die Saalach, der Fußgängern und Radfahrern mehr Platz bie- ten soll. Auch das Thema Geschwin- digkeit auf Gemeindestraßen wurde in der Ausschuss-Sitzung diskutiert. Man könnte sich vorstellen die Tempolimits auf Gemeindestraßen zwischen den Orten zu senken, dies sei auf Basis derartigen Verkehrskon- zepten in anderen Gemeinden bereits gelungen. Auch einzelne Schleichwege für den motori- sierten Verkehr könnten „ge- schlossen“ werden - etwa durch die Ausweisung als Radwege. Ausnahmen würde es dann nur noch für Anrainer sowie den landwirtschaftlichen Verkehr geben. Dass der Individualverkehr in unserer Gemeinde dramatisch zugenommen hat, zeigt die Verkehrsstromanalyse von DI Klaus Schlosser vom Büro für Verkehrs- und Raumplanung. Die Präsentation dieser Analyse war der Hauptpunkt im Umwelt- und Verkehrsausschuss am 10. Februar. Verkehrsstromanalyse abgeschlossen und Verkehrskonzept vorgestellt Bei dieser Werksausfahrt der ASFINAG am Fuße des Wart- bergs wäre mit einem Umbau die Autobahnauffahrt von Großgmain kommend Richtung Salzburg möglich. Gemeinde Wals-Siezenheim – (honorarfrei) Aktuell | LOKALES Blickpunkt

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