Blickpunkt Wals-Siezenheim | Juni 2020

Schülerin, 4. Klasse VS: I c h habe diese Zeit total blöd ge- funden, ich konnte nicht in die Schule gehen, Freunde treffen, ich konnte es auch kaum er- warten, dass die Schule wieder losgeht und habe bis dahin die Tage im Kalender gezählt. Schüler, 5. Klasse AHS: Für mich persönlich bestand die Herausforderung darin, dass wir alles zu Hause selbständig erlernen mussten und nicht die direkte Erklärung in der Schule einfordern konnten. Natürlich auch, dass ich meine Freunde nicht treffen konnte. Schüler, 3. Klasse, ASO: Für mich war das nicht toll, ei- gentlich schlimm, wollte daheim nichts lernen, ist viel stressiger, in der Schule gelingt mir das viel besser. Wie hat das Lernen zu Hause genau funktioniert? Schülerin, 4. Klasse VS: Wir haben immer einen Wo- chenplan von unserer Lehrerin bekommen, anfangs war das nicht so leicht, weil die Lehre- rin erklärt viel besser als meine Mutter, später haben wir dann Videounterricht erhalten, dann ging es leichter. Zu Hause ist es halt viel langweiliger, aufste- hen, Zähne putzen und lernen. Wenn ich in die Schule gehen muss, kann ich mich besser auf den Tag einstimmen. Außerdem habe ich da meine Freunde. Schüler, 5. Klasse AHS: Für mich war es anfangs sehr schwer, mich auf den Lernstoff und die umfangreichen Arbeits- aufträge einzustellen, es war auch die ganze Zeit über viel zu tun, die LehrerInnen haben uns mit Arbeitsaufträgen überhäuft, die Kommunikation mit den Leh- rern lief aber richtig gut und mit den Videokonferenzen war es dann etwas leichter. Dennoch bin ich froh, wenn für uns die Schule wieder startet. Schüler, 3. Klasse ASO: Gar nicht gut, wir haben nicht viel weitergebracht, ich wollte dann auch wieder früher in die Schule, weil ich da einfach bes- ser lernen kann. Gibt es etwas aus dieser Zeit, dass du positiv mitneh- men kannst bzw. was du gut gefunden hast? Schülerin, 4. Klasse VS: I c h habe eine neue Sportart „Nordic Walking“ für mich entdeckt, das ist aber das einzig Gute daran gewesen. Schüler, 5. Klasse AHS: Vielleicht das, dass ich selb- ständiger geworden bin, aber ansonsten habe ich daran nichts Gutes gefunden, ich freue mich, wenn wir wieder in der Klasse sitzen und die Lehrer fragen können, wenn wir etwas nicht verstehen. Eventuell wird dann der Lernstoff wieder etwas we- niger, das wäre toll. Schüler, 3. Klasse ASO: Ich habe gemerkt, dass mir die Freunde abgehen und wie wich- tig Freunde sind. Unser Blickpunkt jetzt auch im Internet unter: www.blickpunkt.online Juni 2020 11 Coronazeit - Schüler, Lehrer u. Eltern im Interview Wie hat sich diese Zeit, die du ja viel zu Hause verbringen musstest, für dich angefühlt? Zeichnung VS Wals Es war sicherlich eine heraus- fordernde Zeit für uns alle. Wir haben unsere Schülerinnen und Schüler natürlich sehr vermisst und es war eine totale Umstel- lung für uns LehrerInnen als auch Eltern und SchülerInnen. Wochenpläne, Arbeitspakete bzw. einheitliche Übungsmap- pen mussten erstellt werden. Die Kommunikation verlief über die Onlineplattform Schoolfox bzw. auch per WhatsApp mit den Kindern und Eltern sehr gut. Auch Videounterricht fand statt, das fanden die Kinder natürlich toll. Dennoch sind wir nun alle wieder froh, dass der Unterricht in der Schule stattfinden kann, gerade für die soziale Entwick- lung eines Heranwachsenden ist die Gruppe unerlässlich. Eines ist klar geworden, Home- Schooling ist kein Ersatz für Lehren und Lernen von Ange- sicht zu Angesicht. Und so ging es den Lehrpersonen einer Volksschule mit den Coronamaßnahmen: Ja, das war es bestimmt. Aber was genau machte es schwie- rig? Zum einen war es sicher das Jonglieren zwischen der zu erledigenden beruflichen Arbeit im Home-Office, der Kinder- betreuung, dem Erledigen der Hausarbeit und vor allem der Hilfestellung beim Lernen. Die große Herausforderung war das Strukturieren des veränderten Tagesablaufes und die fortlau- fenden Verpflichtungen gegen- über den Familienmitgliedern wie z.B. Hausübung/Wochen- planarbeit, dies noch dazu mit eingeschränkter Bewegungs- freiheit. Da konnte es schon ein- mal sein, dass der Computer 24 Stunden durchlief und die Eltern kaum zur Ruhe kamen. Zum anderen mussten jüngere Kinder den Umgang mit Com- puter, Maus und Scanner erst erlernen. Wie sollte es ein 11jähriges Kind schaffen, für 11 Fächer und 11 verschiedene Lehrer in verschiedenen Datei- formaten wöchentlich die Haus- übung elektronisch abzugeben? Das bedarf natürlich die Hilfe der Eltern und beanspruchte Zeit, Geduld und Nerven. Natürlich hat aber auch jede Herausforderung ihre positiven Seiten. Es war schön zu sehen, wie sehr sich die LehrerInnen engagierten, wie schnell sich die Kinder EDV-technisches Wissen aneigneten, aber vor allem, wie selbständig die Kin- der in dieser Zeit wurden. Dies ist mit Sicherheit ein positiver Aspekt. Bei Geschwisterkindern wurde plötzlich weniger gestrit- ten und alle freuten sich wieder darauf, in die Schule gehen zu dürfen! Home-Schooling – eine Herausforderung für uns Eltern?

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