Blickpunkt Wals-Siezenheim | Juni 2020

24 Aktuell | WIRTSCHAFT Blickpunkt Raus aus der Schockstarre Wie Unternehmer in unserer Gemeinde der Krise trotzen Die Auswirkungen des Lock- downs haben uns auch in Wals- Siezenheim mit voller Wucht erwischt. Unsere Hotellerie, Geschäfte, Handwerks- und Ge- werbebetriebe mussten am 16. März eine Vollbremsung hinle- gen. Keine Umsätze mehr. An kostendeckendes, geschweige denn an profitables Arbeiten war in vielen Betrieben nicht mehr zu denken. Zaghaft fährt seit Anfang Mai die Wirtschaft wieder hoch. Nur langsam kehrt die gewohnte Betriebsamkeit wieder zurück. Einige werden wohl nicht mehr aufsperren. Die Lage ist nach wie vor ernst und ein Ende der Krise noch nicht absehbar. Das ist die eine Seite. Es gibt aber auch Unternehmer und Initiati- ven, die sich rasch aus der all- gemeinen Schockstarre lösen konnten und sich reaktions- schnell, flexibel und ideenreich dieser außergewöhnlichen Situ- ation gestellt haben. Wir wollen hier Unternehmer aus unserer Gemeinde vorstel- len und wie sie mit Geschäfts- sinn, Zusammenhalt, Verant- wortungsbewusstsein und vielleicht auch mit einer Prise Humor durch diese stürmischen Zeiten navigieren. Um es mit für uns Wals-Sie- zenheimer allgemein verständ- lichen Worten zu sagen: „Auf gehts! - Oane, zwoa, drei - dahi‘ geht’s“. EMBACHER DEVELOPMENT Mag. Norbert Embacher Kirchenstraße 25 5071 Wals-Siezenheim norbert.embacher@ed.co.at www.embacher-development.at Ing. Thomas Kuss | Viktoria Bau- und Immobilien-Gruppe, Wals | www.viktoriabau.at Unsere Unternehmensgruppe als auch unsere langjährigen Partner haben die Lockdown-Wochen sehr gut überstanden. Bis auf die ersten beiden Wochen, die geprägt waren von Lieferschwierigkeiten, Quarantäne-Gemeinden in Salzburg und der Ungewissheit wie es weiter gehen wird, konnten wir unseren Betrieb uneingeschränkt ohne Kurzarbeit aufrecht erhalten. Gerade die Bau- und Immobilien-Branche zählt definitiv nicht zu den Verlierern dieser Krise. Daher möchte ich an dieser Stelle deutlich werden und all jene unserer Branche verurteilen, welche die Kurzarbeit in einer Art mißbrauchen oder mißbraucht haben, die nicht nur unappetitlich ist, sondern auch Konsequenzen haben sollte. Für die schwer getroffenen Branchen wie z.B. in der Hotellerie, Gastronomie und im Handel sollten die Corona-Hilfsmaßnahmen verstärkt und entbürokratisiert werden. Am Tag des Lockdowns unterschrieben wir den Mietvertrag für unsere neuen Räumlichkeiten im Green-Tower – Übersiedlung mit Jahresende geplant. Die Aufbruchstimmung war daher doch schaumgebremst und die Umsatzeinbußen lagen in den letzten 2 Monaten im Bereich von 60 %. Durch die staatlich in Aussicht gestellten Unterstützungen können wir weiter alle Mitarbeiter beschäftigen. Von April bis Juni waren wir zur Hälfte in Kurzarbeit. Wir hoffen schon, dass es ab September wieder halbwegs normal läuft und wir Covid-19 mit einem blauen Auge überstehen. Unsere Tischlerei ist ein reiner Familienbetrieb und wir haben immer arbeiten können. Die Beratung und der Verkauf war jedoch geschlossen. Die Angst einer länger dauernden Schließung unseres Betriebes war immer gegenwärtig. Erfreulicherweise können wir unseren Kunden wieder mit Rat und Tat zur Seite stehen und haben in den nächsten Monaten viel Arbeit. Josef Aichinger | Geschäftsführer RTS-Regionalfernsehen GmbH | www.rts-salzburg.at Anni & Markus Czipf | Tischlerei Czipf | www.moebelaushimmelreich.at 5071 Wals-Himmelreich,Römerweg 9 Tel. +43 (0)650-52 30 895 Mitten in der für uns sehr arbeitsintensiven Zeit, traf uns die Corona-Welle. Mit Ausrufung des Lockdowns am 16. März 2020 wurden einige Mitarbeiter in Urlaub bzw. Zeitausgleich, Büroangestellte und zwei Monteure in Kurzarbeit geschickt. Für drin- gend anfallende Reparaturarbeiten blieb ein Notdienst im Einsatz, um Akutschäden abfedern zu können. Diese Entscheidung stellte sich als richtig und notwendig heraus. Mit Beginn der ersten Lockerungen wurde der Normalbetrieb schnell wieder aufgenommen. Als besondere Herausforderung sollte sich die Beschaffung von Materialien herausstellen. Bestellungen, die in Normalzeiten unproblematisch und ohne Hindernisse besorgt und eingebaut werden können (wie z.B. Boiler) entpuppten sich als arbeitsintensive Spezialaufgaben. Die vorgeschriebenen Schutzmaßnahmen während der Arbeit, besonders der Mund-Nasen-Schutz erwiesen sich als äußerst gewöhnungsbedürftig, wurden aber als Selbstverständlichkeit – wie so vieles – in den Arbeitsalltag integriert. Durch die rasche und unkomplizierte neue Form der Kurzarbeit konnte unser Unternehmen schnell zum normalen Arbeitsalltag zurückkommen. Georg Berger | Georg Berger GmbH | Installationsfachbetrieb | Goiserstraße 4 | 5071 Wals-Siezenheim Alle Bilder: Wirtschaftsbund Wals-Siezenheim Interview

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