Blickpunkt Wals-Siezenheim | Juni 2020

3 Nachdem wir nun wohl diese äußerst schwierige Zeit der Corona-Pandemie mit all ihren verordneten Verhaltensregeln, die unser Leben über so viele Wochen doch gravierend verän- derten gut überstanden haben, können wir ein erstes Resümee ziehen. Auch unsere große Gemeinde mit über 13.500 Einwohnern war mit 7 positiv getesteten Personen betroffen. Gott sei Dank in sehr geringem Ausmaß! Seit Mitte Mai haben wir keine positiv getesteten Personen in unserem Gemeindegebiet zu verzeichnen. Es war eine sehr eigenartige Situation, als Mitte März über Nacht die Grenzen abgeriegelt wurden und scharfe Kontrollen folgten, die einen Grenzübertritt nur mehr für systemerhaltende Berufsgruppen möglich mach- ten. Unsere beiden Geh- und Radstege über die Saalach in Grünau und Siezenheim wurden ebenfalls komplett gesperrt, so- dass hier ein Übertritt völlig un- möglich war. Davon waren wir besonders betroffen, sind wir doch mit unseren bayerischen Nachbarn sehr gut zusammen- gewachsen und verbandelt. Mit 15. Juni ist nun endlich die unklare Situation an der Grenze „wer darf hinüber und zurück, wer muss bei der Rückkehr wo- möglich in Quarantäne“ wohl beendet. Alles Fragen, die durch verschiedenste Lockerungs- maßnahmen entstanden sind und nicht für jedermann ganz klar erschienen. Durch die Öffnung der Grenzen dürfen wir auch diesen Sommer wieder die Freibäder unserer bayerischen Nachbargemein- den Bad Reichenhall (Marzoll) und Ainring besuchen. Wir sind als Badegäste herzlich willkom- men! Sehr gut gemeistert haben die- se fordernde Zeit besonders unsere Mitarbeiter im Senioren- heim, die unsere Bewohner und vor allem auch die Angehörigen die keine Besuche abstatten durften, über Wochen gut ver- sorgten und bei Laune hielten. Mittels Videoanrufen wurden zumindest am Bildschirm visu- elle Treffen möglich, ehe Besu- che gegen Anmeldung wieder erlaubt waren. Auch ein aufge- tretener Fall mit einer positiv getesteten Mitarbeiterin in der Reinigung wurde professionell abgearbeitet, Kontaktpersonen isoliert, sodass nichts weiter passierte. Bei der vom Land durchgeführten Testung waren die 127 Bewohner und Mitar- beiter negativ. Allen Mitarbei- tern in unserem Seniorenheim gebührt größter Dank. Hier sei noch erwähnt, dass auch die Sanierungsarbeiten der Bewoh- nerzimmer bereits seit Wochen wieder voll im Laufen sind. Die nächste Bauetappe nähert sich dem Abschluss und somit kön- nen weitere Bewohner dem- nächst in die neu sanierten Zim- mer übersiedeln. Viele positive Rückmeldungen erhielten wir auch aus unseren vier Volksschulen und unserer Mittelschule. Hier hat sich be- stätigt, dass sich Investitionen in eine gute Infrastruktur im Bereich der EDV lohnen. Die Lehrerinnen und Lehrer konn- ten mit ihren Schülerinnen und Schülern auch übers Internet gut Kontakt halten und den Unterricht über Home-Learning bestens durchführen. Dass dies zweifellos keine ideale Dauer- einrichtung darstellt, ist aller- dings auch allen klargeworden. Alle waren glücklich als der Schulunterricht, zwar in Grup- pen und tageweise abwech- selnd, wieder begann. Sowohl den Lehrkräften, als auch den Eltern gebührt großer Respekt. Ihr habt die Lage gemeinsam sehr gut gemeistert! Die Planungsarbeiten zur neu- en Volksschule in Siezenheim laufen auch auf Hochtouren. In Ausschreibungsverfahren wur- den die diversen nötigen Fach- planer ermittelt. Diese werden gemeinsam mit dem Architek- ten Karl Thalmeier, dem Sieger des Architekturwettbewerbs, über die nächsten Monate die Planungen bis zum einreichfähi- gen Projekt bis zum Jahresende fertigstellen. Die Kinderbetreuungseinrich- tungen laufen wieder im Nor- malbetrieb, unsere Pädagogin- nen waren auch während des Shutdowns immer erreichbar. Die Baustelle in Grünau, bei der wir den Kindergarten um vier Gruppen erweitern, wurde we- gen Corona nur kurz unterbro- chen. Bereits Ende April wurde in sechs Tagen der Rohbau in Holzbauweise errichtet; das Dach wurde genau rechtzeitig vor einer Regenphase fertigge- stellt. Die restlichen Arbeiten laufen auf Hochtouren und das Projekt befindet sich im Plan. Somit sind wir guter Dinge mit den neuen Räumlichkeiten im Herbst zu starten. Die Gemeinde wird auch erheb- liche finanzielle Einbußen durch Einbrüche der Ertragsanteile, Kommunalsteuer, Spielbankab- gabe und Vergnügungssteuer hinnehmen müssen. Wie hoch diese sein werden ist nach heu- tigem Stand nur schwer zu bezif- fern. Wir gehen aber von einem, auch für unsere finanziell gesun- de Gemeinde hohen Betrag aus, den es zu verkraften gilt. Dazu werden noch Mehrkosten von Krankenhausbeiträgen und im Bereich der sozialen Wohlfahrt kommen. Deshalb ist ein sorg- und sparsamer Umgang im Be- reich Finanzen unumgänglich. Sehr ideenreich waren unsere landwirtschaftlichen Betriebe und Marktfahrer. Die Ab-Hof- Vermarktung und Direktbelie- ferung, die sie in den letzten Wochen auf die Beine gestellt haben, ist beeindruckend. Das sich dadurch eine nachhaltige Verbesserung unserer Nahver- sorgung ergeben könnte, wäre eine positive Folge der Krise. Äußerst schwere Zeiten waren und bleiben es aber für viele unserer ausgezeichneten Be- triebe. Es durften zwar sukzes- sive Geschäfte, Gaststätten und Beherbergungsbetriebe wieder geöffnet werden, aber der alte Normalbetrieb hat sich bei wei- tem noch nicht eingestellt. Allerdings hoffen wir alle, dass sich die Situation zunehmend normalisiert. Ich möchte Euch dringend bitten, dass Ihr wei- terhin verstärkt mit Euren Be- suchen und Einkäufen unsere heimischen Betriebe stärkt. Denn nur gemeinsam sind wir stark! Bitte weiterhin beachten: Abstand halten und Hände wa- schen! Ich wünsche Euch allen schöne Ferien mit einem erholsamen Urlaub, den wohl dieses Jahr viele von uns in Österreich ver- bringen werden. Genießt einen hoffentlich sonnigen Sommer und kommt alle wieder gesund heim. Euer Joachim Maislinger Bürgermeisterbr ief Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger Unser Blickpunkt jetzt auch im Internet unter: www.blickpunkt.online Juni 2020

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